4 x 4-tägiges Traumatraining zur Lösung von Traumafolgestörungen, Resilienzaufbau und Selbstregulation des Behandlers
Das Verständnis und die Notwendigkeit für die Behandlung von Traumafolgen sind in den letzten Jahren stark in den Fokus von Psychotherapie gerückt. Neben der Entwicklung vielfältiger theoretischer Verständnisweisen zeigt sich die praktische Bedeutung von psychologisch-körperlichen Behandlungsweisen und der Nutzen von Achtsamkeitsansätzen. Die Bedeutung von Komplextrauma bekommt mehr und mehr Aufmerksamkeit. Gleichzeitig kommt dem inneren Eigenzustand von Therapeuten, und nicht nur deren Interaktionsverhalten, große Bedeutung für den Behandlungserfolg im therapeutischen Gesamtprozess zu (Grepmeir, L. et. al., 2007).
Nach und nach belegt die Forschung (z. B. Courtois & Ford, 2009) die Rolle von Entwicklungstraumata, die für die Entstehung von posttraumatischer Belastungsstörung, Entwicklungsdefiziten, sozialen Defiziten, chronischen Disregulations– und Dissoziationszuständen maßgeblich sind, sowie zur Unfähigkeit führen, therapeutische Angebote nutzen zu können. Traumafolgebehandlung muss oft erst die (neurophysiologischen) Möglichkeit und Grundlagen für Selbstregulation schaffen, damit Traumaexposition, Emotionsregulation, sowie notwendige Erfahrungsintegration stattfinden können. Dann erst werden therapeutische Angebote, wie z. B. zwischenmenschlicher Kontakt, Expositionserfahrungen, Ko-Regulation oder Empathie, für Klientinnen in größerem Umfang nutz- und integrierbar.
Die hier angebotene Fortbildung legt einen Schwerpunkt auf die Selbstregulation und die Veränderung der Eigenzustände der BehandlerInnen als wichtiger Wirkfaktor für den therapeutischen Erfolg. Es wird ein methodenintegrativer Ansatz verfolgt, der Erkenntnisse der interpersonellen Neurobiologie, Bindungstheorie, entwicklungspsychologischen Traumaforschung, somatischen Ansätzen, (Selbst-) Regulationstheorien, Epigenetik, Bewußtseinsforschung, Mindfulness-Praxis, Intersubjektivität und Gerotranzendenz nutzt, um integrative Herangehensmöglichkeiten zur Gestaltung therapeutischen Kontakts auszuschöpfen, wo traumatischer Kontaktabbruch das Therapiegeschehen dominiert.
Modul 1: Vorbereitungsseminar zur Sensibilisierung von Eigenzuständen und Selbstregulation,
Aufmerksamkeitssteuerung, Aufbau von Containment,
Modul 2: Entwicklungs- bzw. Komplexe Traumata, Protokonversation, Regulationsaufbau bei Klienten und
Therapeuten, Kontraindikationen, Praxis der Behandlung und Therapieplanung
Modul 3: Schocktrauma, interaktionelle Ko-Regulation, Behandlungsphasen und -risiken, Behandlungstechniken,
Nutzung von Intersubjektivität, Traumaarten, Polyvagale Theory
Modul 4: Therapeutische Selbstimplikationen, Rolle von Embodiment, interaktionelle Neurobiologie,
Intersubjektivität, Stellenwert von Spirituatlität in der Traumabehandlung, Behandlungstechniken,
Täterverhalten, Integration
Es ist dringend empfehlenswert in den Fortgeschrittenenseminaren die Themen Dissoziation 1, Dissoziation 2 und Scham und Intimität zu vertiefen, die nicht Bestandteil dieses Basiscurriculums sind.
Teilnahmevoraussetzungen
- Praktisch-therapeutische Tätigkeit im weitesten Sinne mit der Möglichkeit im Kurs Gelerntes anzuwenden
- Vorliegen umfangreicher Selbsterfahrung, grundlegender Selbstregulationsfähigkeiten und therapeutischer Erfahrung und Vorbildung
- Verständnis, dass die angebotene Fortbildung kein Selbstheilungkurs zur persönlichen Traumaheilung ist, sondern eine Fortbildung, die intellektuelle, akademische Auseinandersetzung, Literaturstudium, Aneignung praktischer Fertigkeiten, sowie differenzierte Introspektion erfordert. Das Training kann und will therapeutische Selbstmodifikation nicht ersetzten.
- Teilnahme am Kurs kann die Notwendigkeit weiterer Behandlung außerhalb der Fortbildung mit sich bringen.
Leitung
Termin
27. April 2023 – 01. Oktober 2023Modul 1: 27. - 30. April 2023
Modul 2: 11. - 14. Mai 2023
Modul 3: 06. - 09. Juli 2023
Modul 4: 28. September - 01. Oktober 2023
Arbeitszeiten:
Täglich: 09.30 – 13.00 und 14.30 – 17.30 Uhr
Letzer Modultag: 09.30 – 12.30 und 14.00 – 16.00 Uhr
Veranstaltungsort
Kosten
3.700,00 Euro – inklusive Seminarerfrischungen und Mittagessen an allen Seminartagen.
Der Seminarbeitrag wird in zwei Raten erhoben.
Die erste Rate in Höhe von € 2.400,00 ist zahlbar am 10.04.2023
Die zweite Rate in Höhe von € 1.300,00 ist am 01.07.2023
Rücktrittsbedingungen: ab 6 Wochen vor Seminarbeginn 50% des Teilnehmerbeitrages und ab 4 Wochen vor Trainingsbeginn werden 100% des Seminarbeitrages fällig.
Anmeldung und Information
Aptitude Academy
Johannes Benedikt Schmidt
Koglkopfstr. 27
83707 Bad Wiessee
Germany
Mobil: ++49 – (0)172 – 96 41 490
Email: info@aptitude-academy.com